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Zöliakie: Auf die Ernährung kommt es an

Bei Zöliakie gibt es nach der Diagnose nur eins: die Ernährung umstellen und konsequent auf glutenfreie Lebensmittel setzen. Weshalb das so ist, erklärt dieser Gesundheitstipp.

Die Autoimmunkrankheit, die den Darm schädigt

Leiden Sie nach dem Genuss von Getreideprodukten regelmässig an Magen-Darm-Beschwerden? Dann könnten Sie an einer Glutenunverträglichkeit leiden. Hier finden Sie alles Wichtige rund um Diagnose, Symptome, Ursache und Behandlung von Zöliakie.

Was ist Zöliakie?

Zöliakie (glutensensitive Enteropathie) ist eine Autoimmunkrankheit, die eine chronische Entzündungsreaktion im Darm auslöst. Verursacht wird Zöliakie durch eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten. Dieses Klebereiweiss kommt in Weizen, Gerste, Roggen und anderen Getreidesorten vor. Zöliakie kann sich in jedem Alter entwickeln, tritt aber häufiger bei 1- bis 8-jährigen Kindern sowie bei 20- bis 50-Jährigen auf. 

Wie merkt man, dass man Zöliakie hat?

Typische Symptome sind anhaltende Durchfälle, Bauchschmerzen, Blähungen, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Nährstoffmangel. Manche Menschen verspüren schon kurz nach dem Genuss von glutenhaltigen Lebensmitteln Symptome, bei anderen kommt die Reaktion verzögert. Bei Verdacht auf Zöliakie sind ärztliche Abklärungen und eine genaue Diagnose zentral. Zu beachten ist auch, dass mit der Zöliakie weitere Erkrankungen – zum Beispiel die Hautkrankheit Dermatitis herpetiformis Duhring (DHD) – einhergehen können.

Bei Menschen mit Zöliakie führt Gluten zu einer chronischen Entzündung des Dünndarms. Dies geschieht, weil das Immunsystem des Körpers Gluten als Bedrohung wahrnimmt und Antikörper produziert, die die Dünndarmschleimhaut angreifen. Dadurch werden die kleinen fingerartigen Ausstülpungen im Dünndarm, die sogenannte Zotten, geschädigt und in ihrer Funktion beeinträchtigt. Diese Zotten sind wichtig für die Nährstoffaufnahme im Darm.

Bei Kindern können diese Anzeichen auf Zöliakie hinweisen:

  • Magen-Darm-Beschwerden (Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen)
  • Blässe, Müdigkeit
  • Wachstumsstörungen
  • Mangel an Nährstoffen

Falls Sie diese dauernden Symptome bei Ihrem Kind bemerken, wenden Sie sich für eine Diagnose an Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt. 

Nach Beginn einer glutenfreien Ernährung sollten die Beschwerden der Zöliakie allmählich abklingen. Das Verschwinden der Symptome bedeutet aber nicht, dass der Darm geheilt ist. Bis sich dieser regeneriert hat, dauert es länger. Dank dem konsequenten Verzicht auf Gluten können innerhalb weniger Wochen erste Verbesserungen sichtbar sein, und im Verlauf der Zeit kann die Darmschleimhaut allmählich ihre normale Struktur und Funktion wiedererlangen. Ärztliche Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um den Heilungsprozess zu überwachen.

Die einzige wirksame Behandlung für Zöliakie besteht darin, auf eine komplett glutenfreie Ernährung umzustellen. Nur so gehen die Symptome zurück, und nur so kann sich der Darm mit der Zeit regenerieren. 

Menschen mit Zöliakie dürfen keine glutenhaltigen Lebensmittel wie Weizen, Gerste, Roggen oder Dinkel zu sich nehmen. Auch kleine Mengen davon können den Darm weiter schädigen. Weil Gluten in vielen verarbeiteten Lebensmitteln vorkommt, muss die Zutatenliste bei diesen Produkten jeweils genau geprüft werden.

Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Lebensmitteln, die bei Zöliakie gut verträglich sind. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte und naturbelassene Milchprodukte (ohne Getreidezusätze) sorgen für eine abwechslungsreiche Ernährung. Glutenfreie Beilagen wie Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth oder Kartoffeln sind bei Zöliakie ebenfalls problemlos. 

Bei Zöliakie umfasst die Diagnose mehrere Schritte:

  1. Die Ärztin oder der Arzt sammelt Informationen über die Symptome, die medizinische Vorgeschichte und die Familiengeschichte (Anamnese). Eine körperliche Untersuchung zeigt, ob ein Nährstoffmangel oder andere mit Zöliakie verbundene Erkrankungen bestehen.
  2. Der Zöliakie-Test weist nach, ob im Blut bestimmte Antikörper vorhanden sind. In der Diagnostik sind Antikörper gegen Gewebstransglutaminase (tTG) und gegen Endomysium (EMA) von besonderem Interesse. Diese sind meistens erhöht, wenn die Darmschleimhaut angegriffen ist.
  3. Die endgültige Diagnose erfolgt normalerweise durch eine Biopsie, das heisst eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm.

Für eine genaue Diagnose ist eine glutenhaltige Ernährung erforderlich. Das bedeutet: Betroffene sollten vor den Tests wieder Lebensmittel mit Gluten zu sich nehmen.

In unserem Text bedeuten die Begriffe «Zöliakie», «Glutenunverträglichkeit» und «Glutenintoleranz» das gleiche und bezeichnen die beschriebene Autoimmunerkrankung. «Glutensensitivität» wird ebenfalls durch Gluten verursacht und löst ähnliche Magen-Darm-Probleme aus wie Zöliakie. Bei der Glutensensitivität kommt es aber zu keiner Autoimmunreaktion und zu keiner Darmschädigung.

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