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Migräne hat viele Gesichter

Migräne-Symptome sind sehr belastend: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit sowie Sehstörungen gehören dazu. Was dagegen hilft, erfahren Sie hier. 

Ursachen und Behandlung der Migräneattacken

Was ist Migräne, was eine Aura? Wie kann man einem Migräneanfall vorbeugen? Und was bringt Linderung bei Symptomen wie Kopfschmerzen und Übelkeit? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was sind die Symptome und Beschwerden bei Migräne?

Migräne ist eine neurologische Erkrankung. Wer an Migräne leidet, muss mit heftigen Attacken leben. Die Symptome sind von Person zu Person und von Migräneschub zu Migräneschub unterschiedlich. Die in unregelmässigen Abständen auftretenden Kopfschmerzen werden meistens als pulsierend, hämmernd oder bohrend beschrieben. Häufig gehen die Kopfschmerzen einher mit Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit sowie Sehstörungen. Eine Migräne läuft in Phasen ab, bei manchen Betroffenen kündigt sich die Kopfschmerz-Phase durch eine Aura an (vgl. Frage «Was passiert bei einem Migräneanfall?»). Eine Migräneattacke dauert zwischen 4 und 72 Stunden.

Migräne besteht bei Weitem nicht nur aus Kopfschmerzen und Übelkeit. Typischerweise beinhaltet eine Migräneattacke folgende Phasen:  

  1. Prodromalphase: Vor dem Migräneanfall können Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, gesteigerter Appetit oder Heisshungerattacken, Nackensteifigkeit oder Verstopfung auftreten.
  2. Aura: Etwa 25 Prozent der Menschen mit Migräne erleben eine sogenannte Aura. Eine Aura ist gekennzeichnet durch neurologische Symptome wie visuelle Veränderungen (Blitze, flimmernde Lichter, blinde Flecken), sensorische Störungen (Kribbeln oder Taubheit in den Extremitäten) oder seltener motorische Störungen. Die Aura tritt normalerweise kurz vor dem Kopfschmerz auf und dauert etwa 20 Minuten bis eine Stunde.
  3. Kopfschmerz-Phase: Bei Migräne sind die Kopfschmerzen meist einseitig und pulsierend. Sie werden oft von Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit (Photophobie) und Lärmempfindlichkeit (Phonophobie) begleitet.
  4. Postdromalphase: Nach den Kopfschmerzen machen sich Müdigkeit und Erschöpfung breit. Betroffene berichten von Konzentrationsproblemen oder auch von einer milden Euphorie.

Wichtig: Die hier beschriebenen Phasen und Symptome treten nicht bei allen Migräne-Patientinnen und -Patienten auf.

Neben den häufigsten Formen – Migräne ohne Aura und Migräne mit Aura – gibt es weitere Arten von Migräne. Hier eine Auswahl:

  • Chronische Migräne: Wenn jemand an mindestens 15 Tagen im Monat an Kopfschmerzen leidet, von denen mindestens 8 Tage Migräneanfälle sind, wird dies als chronische Migräne bezeichnet. 
  • Augenmigräne (auch retinale Migräne oder ophthalmische Migräne genannt): Diese Art von Migräne betrifft nur ein Auge und verursacht kurze, vorübergehende Sehstörungen wie Flimmern, Blitze oder Blindheit.
  • Hemiplegische Migräne: Diese Form ist selten und wird durch vorübergehende Lähmungserscheinungen oder Schwäche auf einer Körperseite (Hemiplegie) während oder nach der Migräneattacke gekennzeichnet. Es können auch andere neurologische Symptome wie Sehstörungen oder Sprachstörungen auftreten.
  • Vestibuläre Migräne (auch als migränöser Schwindel oder migränöse Vertigo bezeichnet): Bei dieser Art der Migräne treten hauptsächlich Schwindel und Gleichgewichtsstörungen auf. Kopfschmerzen sind weniger charakteristisch.

Die Diagnose einer Migräne wird in der Regel von einer Neurologin oder einem Neurologen gestellt. Ein Migränetagebuch, das Art, Häufigkeit, Dauer und Auslöser der Kopfschmerzen festhält, kann die Diagnosestellung erleichtern.  

Die genauen Ursachen für Migräne sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass Faktoren wie die genetische Veranlagung sowie neurologische und biochemische Prozesse im Gehirn bei Migräne eine Rolle spielen. Ein Migräneanfall kann durch verschiedene Auslöser (Trigger) hervorgerufen werden. Dazu gehören bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Koffein, Alkohol, Käse), Hormonschwankungen bei Frauen (z.B. Menstruation, hormonelle Verhütungsmittel), Stress, Schlafstörungen, gewisse Gerüche, helles Licht oder laute Geräusche. Kennen Sie Ihre individuellen Trigger? Führen Sie ein Migränetagebuch, um diese zu identifizieren und zu vermeiden.

Hier einige der häufigsten Massnahmen zur Linderung der Symptome bei Migräne:

  • Entspannungstechniken wie Meditation oder progressive Muskelentspannung helfen, den Körper zu beruhigen.
  • Kühlung oder Wärme: Beides kann bei Migräne lindernd wirken. Probieren Sie aus, was Ihnen guttut.
  • Sonnenbrille oder Augenmaske entlasten lichtempfindliche Personen während eines Migräneanfalls.
  • Medikamente: Neben Mitteln gegen Schmerzen und Übelkeit gibt es auch Medikamente, die speziell zur Behandlung von Migräne entwickelt wurden. Diese sogenannten Triptane sind rezeptpflichtig und werden in Form von Spritzen, Nasensprays oder Tabletten verabreicht.

Vorbeugende Massnahmen zielen darauf ab, potenzielle Trigger zu identifizieren und zu vermeiden. Um die Häufigkeit von Migräne zu reduzieren, ist ein gesunder Lebensstil ebenso zentral. Dazu gehören ein regelmässiger Schlafrhythmus, effektive Techniken zur Stressbewältigung, Sport und eine ausgewogene Ernährung. Es gibt auch Medikamente, die bei Migräne vorbeugend wirken, zum Beispiel Betablocker oder die CGRP-Antikörpertherapie («Migräne-Spritze»). Letztere richtet sich gegen die Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP), die im Körper eine zentrale Rolle bei Migräne spielen. 

Die hier aufgeführten Ansätze zur Prävention von Migräne sind nicht bei allen Patientinnen und Patienten wirksam. Auch kursieren in den sozialen Medien immer wieder Methoden, die wissenschaftlich nicht belegt sind, wie z.B. das Migräne-Piercing (Daith-Piercing). Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie bei der Suche nach der individuell besten Massnahme unterstützen. 

In der Schweiz ist jede zehnte Person von Migräne betroffen, Frauen häufiger als Männer. Es wird vermutet, dass hormonelle Unterschiede dafür verantwortlich sind. Auch können Hormonschwankungen rund um Menstruationszyklus, Schwangerschaft und Menopause die Migräneanfälle beeinflussen. Achtung: Bei Kindern und Jugendlichen kann es bei Migräne auch zu Bauchschmerzen statt Kopfschmerzen kommen.

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